Das Trapezblech bekam einen neuen Warmdachaufbau aus Dampfsperre, Wärmedämmung und Abdichtungslage.
Know-how
Wärmedämmung

Lösungen zur Wärmedämmung

Zu den effizientesten energetischen Maßnahmen gehört eine optimale Wärmedämmung von Dach und Fassade. Physikalisch betrachtet handelt es sich um die Reduktion des Durchganges von Wärmeenergie durch eine Hülle, um einen Raum oder einen Körper vor Abkühlung oder Erwärmung zu schützen.

Wärme/Kälte kann über verschiedene Wege übertragen werden

  • Wärmeleitung: Der Transport von Wärme erfolgt durch die Bewegung von Molekülen. Generell lässt sich sagen, dass Stoffe mit hoher Dichte (Metall, Stein, Glas) Wärme besser leiten als Stoffe mit einer geringen Dichte (Holz, Wolle, Schaumstoff).
  • Wärmestrahlung: In elektromagnetischen Wellen wird Wärme transportiert. Dieses Prinzip ist aus der Mikrowelle in der Küche bekannt. Hochfrequente Wellen bringen Moleküle (in der Mikrowelle ist dies Wasser) so zum Schwingen, dass diese sich erhitzen. Durch Reflektion kann eine Erwärmung durch elektromagnetische Wellen verhindert werden.
  • Konvektion: Unter Konvektion versteht man den Transport von Wärme in flüssigen oder gasförmigen Stoffen. Jeder erinnert sich an den ersten Physikunterricht und den Topf mit Wasser, bei dem die Moleküle im kalten Zustand beinahe regungslos verharren. Wird das Wasser erhitzt, dann tanzen die Moleküle und stoßen sich gegenseitig an: Wärme wird transportiert und das Wasser fängt an zu kochen.

Wärmedämmung und Kälteschutz

Eine Wärmedämmung erreicht man durch Unterbrechung oder Störung der für die Wärmeleitung verantwortlichen Moleküle durch für diesen Zweck geeignete Materialien. Im Dachbereich muss man Maßnahmen gegen alle drei Varianten der Wärmeübertragung in unterschiedlichen Ausmaßen ergreifen. Die Unterbrechung der Wärmeleitung wird durch entsprechend schlecht wärmeleitende Materialien vorgenommen, wie etwa geschäumte Kunststoffe (PUR, PU), expandiertes Polystyrol (EPS, bekannt als Styropor®), extrudiertes Polystyrol (XPS, glatte hellblaue oder rosa Platten mit Verlegefalz), Polyethylen (geschäumte Elastomere) oder mineralische Fasern (Mineralwolle, Glaswolle oder Steinwolle), welche den Großteil der verwendeten Dämmmaterialien darstellen. Zur Verwendung als Dämmung kommen auch Bimsstein, Blähton, Perlite, Kalziumsilikat, Schaumglas, Holzwolle, Naturfasern (Kokos, Hanf, Flachs, Kork (ICB), Rohrkolben, Stroh), Schafwolle oder auch speziell aufbereitete Recyclingmaterialien. Wärmedämmung oder auch Wärmeisolierung erfüllt nicht nur bauphysikalisch erwünschte Zwecke, sondern dient auch der Schallisolierung. 

Bauphysikalische Prinzipien

Die drei wichtigsten Kennzahlen zur Berechnung der Wärmedämmung sind:

  • Die Wärmeleitfähigkeit λ: Das λ bezeichnet die dämmenden Eigenschaften eines Materials. Je kleiner der Wert, umso besser die Dämmwirkung.
  • Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert, früher k-Wert genannt): Ein Bauwerksaufbau (Dach, Fassade, Wand) besteht aus verschiedenen Materialien und Schichten, welche in der fachlich richtigen Reihenfolge zueinander angeordnet sind. Zur Berechnung des U-Wertes werden die λ-Werte in ein Verhältnis zueinander gesetzt, um den Wärmeverlauf in den Materialschichten zu beschreiben. Je kleiner dieser Wert ist, umso besser ist die wärmedämmende Wirkung des gesamten Schichtaufbaus.
  • Wärmedurchlasskoeffizient R: Der Wert R bezeichnet den Widerstand, den eine Aufbauschicht dem Wärmestrom bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin auf einer Fläche von 1 m² entgegensetzt.

Dämmung auf flachen und flach geneigten Dächern

Bei Flachdächern wird die Wahl der Dämmung über den Dachaufbau entschieden. Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Aufbauten: Warmdach, Kaltdach und Umkehrdach.

  • Was ist ein Warmdach? Ein einschaliges Dach oder Warmdach ist eine unbelüftete Dachkonstruktion, bei der die Dachhaut direkt auf die Wärmedämmschicht ohne zusätzliche Lüftung aufgebracht wird. An der Unterseite der Wärmedämmung muss bei dieser Konstruktion eine effektive Dampfsperre angebracht werden, sodass Feuchtigkeit nicht in die Dämmschicht eindringen kann. Die Dämmwirkung eines Warmdaches und eines Kaltdaches sind bei gleichen Dämmwerten im Winter identisch. Im Sommer jedoch können sich Warmdächer erheblich mehr aufheizen, da eine Luftschicht mit guter Konvektion zum Abtransport von Wärme fehlt.
  • Was ist ein Kaltdach? Bei einem Kaltdach befindet sich zwischen Wärmedämmung und Dachhaut eine belüftete Schicht. Dieser Luftraum dient als Wärmepuffer und reguliert so bestenfalls das Raumklima über eine gute Konvektion.
  • Was ist ein Umkehrdach? Ein Umkehrdach ist ein Warmdach, bei dem die Wärmedämmung direkt auf die Dachhaut aufgebracht wird.

Die Wahl der richtigen Dämmung hängt also vom Aufbau der Konstruktion bei Neubau und Sanierung ab. 

Wir von der Wierig GmbH Dach beraten Sie bei der Wahl der richtigen Dämmung gemäß Ihren Anforderungen und den bauphysikalischen Gegebenheiten. Insbesondere bei großen Flachdächern.

* Quelle: Wikipedia